Die Westfjorde

Die letzten beiden Tage fuhren wir die für uns herausfordernste Strecke unserer Route – entlang teils geteerter, teils geschotterten Straßen der Küste und über hohe Pässe der Westfjorde, die einsamste und am stärksten von Abwanderung betroffenen Gegend Islands.

Am ersten Tag umrundeten wir 4 der zahlreichen schmalen Seitenfjorde des 80 km langen Isafjardardjup, dem größten Fjord der Westfjorde.

Die Landschaft war geprägt von teils schneebedeckten, teils begrünten bis hin zu kargen Bergen und wirkte aufgrund des Nebels und starker Regenfälle sehr düster und unbehaglich.

 

An der Küste entdeckten wir bei einem Stopp Robben die im Wasser schwammen oder sich faul am Ufer räkelten.

Am Nachmittag lichtete sich die Wolkendecke und ließ die faszinierende Landschaft endlich in freundlichem Licht erscheinen.

Nach stundenlanger Fahrt erreichten wir Isafjördur, das Zentrum der Westfjorde mit seinen farbenfrohen Häusern.

Zu unserer Unterkunft mitten in den Bergen galt es noch einen 7 km langen einspurigen Tunnel zu durchfahren bevor wir endlich geschafft ins Bett fallen konnten.

Am nächsten Morgen starteten wir bereits sehr zeitig los, um Gegenverkehr zu vermeiden, da die kommende Strecke stellenweise ziemlich schmal ist. Ab Pingeyri stieg die von hier aus geschotterte Straße mit unzähligen Schlaglöchern sehr steil an.

Nach 10 km, davon die letzten 3 km mit 10% Steigung in Serpentinen, hatten wir bei dichtem Nebel die mit 552 m höchste Passhöhe der Westfjorde erreicht.

Bis zum Dynjandi, dem größtenr Wasserfall der Westfjorde, der wie ein Schleier über die Basaltkante fällt und schon von Weitem zu sehen ist, war die Weiterfahrt wieder entspannter.

Nach 100 m langem Fall stürzen die Wassermassen als 5 weitere Fälle über den terrassenartigen Hang hinunter.

Anschließend galt es einen weiteren 500 m hohen Pass zu überwinden, hier wurden wir allerdings mit imposanten Ausblick zurück in den Fjord und auf die Bergwelt belohnt.

Am letzten Stück der Strecke zu unserem Etappenziel entlang der Küste lagen wunderschöne lange feine Sandstrände vor uns, und passend zur Szenerie zeigte sich auch endlich wieder die Sonne – wenn auch nur für kurze Zeit.

Endlich in Patreksfjördur angekommen wurde uns von unserem Gastgeber das aktuell stattfindende Filmfestival empfohlen, welches wir aufgrund der hier vorherrschenden Kälte besuchten.

Wir sahen eine Dokumentation mit dem Titel „Aska“ (Asche) welche 3 Farmer während der Vulkanausbrüche 2010 (Eyjafjallajökull) und 2011 (Grimsvötn) begleitete und erzählte wie sich diese Ausbrüche auf deren Leben und ihre Farmen auswirkte. Großartige Aufnahmen und Umsetzung, sehr bewegend und trotzdem wurde auch der Humor nicht vergessen.

Den Trailer dazu gibts hier: http://www.edisonsmovies.com/

Mit einem Spaziergang durch den charmanten Fischerort ließen wir den aufgrund der langen Autofahrt anstrengenden Tag gemütlich ausklingen.

Kategorien Island

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Hallo, ich bin Karin, ein Kind der Achtziger, leidenschaftliche Teilzeitweltenbummlerin & Hobbyfotografin, und wohne da, wo eigentlich andere Urlaub machen, im schönen Wien :) Trotz der Liebe zu meiner Heimatstadt zieht es mich immer wieder in die Ferne.

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