Flatey, Klein-Island & die Hauptstadt

Den berühmten Vogelfelsen Latrabjarg ließen wir ausfallen, nach den letzten beiden Tagen hatten wir einfach keine Lust mehr stundenlang geschotterte steile Serpentinen zu fahren, und sind stattdessen nach Brjanslaekur aufgebrochen um von hier die Fähre auf die Snaefellsnes Halbinsel zu nehmen.DSC_0032 (3)

Während unser Auto nach Stykkisholmur überführt wurde, machten wir einen mehrstündigen Zwischenstop auf der kleinen Insel Flatey, bewunderten die hübschen historischen bunten Holzhäuser und das beeindruckende riesige Fresko des Malers Baltasar in der kleinen Kirche von Flatey, welche von Schafen „bewacht“ wird ;) Obwohl doch einige Leute mit uns von der Fähre gingen, bekamen wir die nächsten Stunden kaum eine Menschenseele zu Gesicht.
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Auf einem Wanderweg kann man die Insel auch umrunden, leider stürmte und goss es mal wieder wie aus Kübeln, weshalb wir den Spaziergang nach etwa einer Stunde abgebrochen und uns die Wartezeit bis zur nächsten Fähre mit Kaffee und Kuchen versüßt haben.

Rechtzeitig zum Ablegen ließ sich dann auch wieder die Sonne blicken und zauberte einen riesigen Regenbogen übers Meer.

Von Stykkisholmur legten wir noch rund 30km bis zu unserer Unterkunft in Grundarfjördur entlang des 4000 Jahre alten Lavafelds Berserkjahraun zurück. Die Szenerie die sich uns im Mondlicht bot war schlichtweg atemberaubend, sodass wir beschlossen hatten die Strecke am nächsten Morgen nochmal abzufahren.

Obwohl immer noch äußerst beeindruckend, wirkte das Lavafeld bei Tageslicht leider nicht mehr so mystisch wie am Abend zuvor.


Da wir jedoch extra die Strecke nochmal Richtung Stykkisholmur zurückgefahren sind, statteten wir dem am Weg liegenden Haifischhof Bjarnahöfn einen Besuch ab. Da er nicht Englisch spricht, versuchte uns Bauer Hildibrandur die Zubereitung von fermentierten Haifisch (Hákarl) mit Händen und Füßen zu erklären, zeigte uns stolz seine über Jahre hinweg gesammelten Stücke aus der Familienhistorie und hatte seinen Spaß daran uns damit zu verkleiden.

Die isländische Spezialität wird hergestellt aus dem Fleisch des Grönlandhais. Der Fisch wird ausgenommen und entgrätet. Bis jetzt ist das Fleisch eigentlich gesundheitsschädlich, da der Hai Harnstoffe im Blut anreichert, das bei der Verdauung zu Ammoniak würde. Zu diesem Zweck wurde der Hai traditionell in eine Grube aus Sand und Schotter verbuddelt und mit einem Stein beschwert, der die Körperflüssigkeiten herauspressen sollte. Nach 6–12 Wochen wurde das Fleisch in einer Trockenhütte aufgehängt, um in den kommenden Monaten den Ammoniak verdunsten zu lassen. Die braune Haut, die sich dabei bildet, wird abgeschnitten und gegessen wird das weißliche Fleisch, das übrig bleibt. Auch heute funktioniert die Methode noch fast genau so, auch wenn die Grube inzwischen durch eine Kiste ersetzt wurde.
Und natürlich kamen wir auch nicht drumherum ein Stück Hákarl zu kosten. Ich kann den Geschmack beim besten Willen nicht beschreiben, einfach nur graußlich triffts wohl am besten. Wenn man nicht sofort ein Stück Brot kaut oder einen Schluck Schnaps trinkt, könnte man sich den Gammel-Hai durchaus nochmal durch den Kopf gehen lassen ;)
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„Frisch gestärkt“ setzten wir die Snaefellsnes Umrundung fort und folgten wie die Tage zuvor den wertvollen Tipps des Michael Müller Verlag und Michael Levy, der eine richtig tolle Roadmap mit zugehörigem Roadbook für Fotografen verfasst hat:IMG_7805
Die Halbinsel Snaefellsnes ist quasi eine Miniaturausgabe aller islandtypischen Schätze und besonders für Islandreisende, welchen nicht viel Zeit zur Verfügung steht, ideal.

Vorbei am gletscherbedeckten Vulkan Snaefellsjökull, zum Goldenen Strand von Skardsvik, über Stock und Stein zu einem Leuchtturm, welcher auf atemberaubenden Klippen trohnt, weiter nach Arnastapi und anschließend zur schwarzen Kirche von Budir bis nach Akranes, wo wir unsere letzte Nacht auf Island verbrachten.budir (1)DSC_0047 (3)

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Reykjavik, der Hauptstadt von Island. Bevor es Abends wieder Richtung Wien ging und sehr feuchtkalte, aber dennoch unglaublich schöne und beeindruckende 2 Wochen zu Ende gingen, spazierten wir bei traumhaft schönen Wetter durch das schmucke Städtchen.

Ziemlich schräg aber auch äußerst interessant war ein Besuch im weltweit einzigartigen Phallusmuseum, wo jede Menge Exponate rund um das beste Stück ausgestellt sind. 

Kategorien Island

Über

Hallo, ich bin Karin, ein Kind der Achtziger, leidenschaftliche Teilzeitweltenbummlerin & Hobbyfotografin, und wohne da, wo eigentlich andere Urlaub machen, im schönen Wien :) Trotz der Liebe zu meiner Heimatstadt zieht es mich immer wieder in die Ferne.

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