Limpopo, die ersten Eindrücke aus Südafrika

Hallo liebe Daheimgebliebene,

Während Harald uns durch die wunderschöne Landschaft der Provinz Limpopo, umgeben von den imposanten Drakensbergen, chauffiert, nutze ich die Zeit um euch von unseren ersten Erlebnissen in Südafrika zu schildern:

Tatort Flughafen Wien, hier konnten anfangs unsere Tickets Richtung London nicht gefunden werden. Wie sich dann herausstellte, wurde unser Flug nämlich von British Midlands auf British Airways umgebucht, jedoch wurden uns die geänderten Ticketnummern nicht mitgeteilt und es dauerte eine Weile bis die nette Dame uns in den Weiten des Reservierungssystems fand. Mit einer halben Stunde Verspätung hoben wir dann Richtung London hab, wo die 4 Stunden Aufenthalt bis zum Weiterflug eigentlich recht rasch vergingen. Auch das Boarding des nächsten Fluges verlief planmäßig, mussten dann jedoch 1 1/2 Stunden bis zum Start im Flugzeug ausharren weil es ein Passagier nicht pünktlich zur Maschine schaffte und es ein weiteres Problem mit einem Gepäckstück gab. Der 11stündige Flug verlief allerdings recht angenehm, wenn Virgin Atlantic auch die geringsten Sitzabstände die ich jemals gesehen habe bietet, selbst für einen Sitzriesen wie mich :) dennoch konnten wir ein paar Stunden schlafen, so war die lange Flugzeit ein wenig erträglicher.

In Johannesburg waren die Einreiseformalitäten recht flott abgewickelt, auch unser Gepäck fand den Weg nach Südafrika, doch dann nahm bei der Autovermietungsfirma Hertz das Drama seinen Lauf: bei der Reservierung des Autos im April über den ÖAMTC haben wird der Dame dort mitgeteilt, dass wir am 23. Okt. Von Wien weg nach Johannesburg fliegen und am 24. dort angekommen. Anstatt vom 24. an hatte sie jedoch bereits den 23. eingebucht, ist bis gestern weder Harald noch mir auf der Reservierungsbestätigung aufgefallen. Die Herrschaften bei Hertz meinten jedoch, da das Auto für den 23. reserviert war, sie Reservierungen nur für max. 1 Stunde aufrecht erhalten und wir quasi mit einem Tag Verspätung erst jetzt auftauchen, hätten sie kein Auto für uns. Die Reservierung sei storniert und auch sonst hätten sie keine Autos zur Verfügung. Die nicht so nette Dame an der Holidayautos Hotline meinte auch sie könne leider nichts für uns tun, Reservierungen würden nur maximal eine Stunde aufrecht erhalten werden, wir hätten also Pech gehabt und müssten uns jetzt selbst um ein Auto kümmern. Es sei angemerkt, das diese magische Stunde weder in den Mietbedingungen noch sonst wo vermerkt war, abgesehen davon das wir die Miete für das Auto bereits vorab voll bezahlt hatten. Insofern ist es eigentlich eine Frechheit von Holiday Autos das die Reservierung einfach storniert wird. Ich meine, was macht man bei Flugverspätungen, man kann ja schwer aus dem Flugzeug anrufen … Wie auch immer, also hatten wir mal alle Autovermietungsstationen die wir am Flughafen finden konnten aufgesucht, keine hatte ein freies Auto. Na toll, damit hätten wir uns die Reise (zumindest ür die nächsten 2 Wochen bis Durban) aufzeichnen können. Außerdem wollten wir das inakzeptable Verhalten von Hertz und holidayautos nicht auf uns sitzen lassen, also spazierten wir wir wieder bei Hertz rein, führten unzählige Telefonate mit Deutschland, diskutierten, schimpften, bettelten um i r g e n d e i n Auto, und hielten dann 3 Stunden später glücklicherweise endlich einen Autoschlüssel in der Hand, nachdem wir dann doch einen hilfsbereiten und kompetenten Mitarbeiter an der Strippe hatten, der die ursprüngliche Reservierung umbuchte und neu einbuchte, sodass die Hertz-Mitarbeiter vor Ort dann doch eines von den zuvor nicht vorhandenen Autos aus der Lade ziehen konnte. Wir haben zwar nicht den gebuchten Kia Sportage erhalten, dafür flitzen wir jetzt mit einem niegelnagelneuen (25 km bei Übernahme) Kia Rio durch die Gegend :)

Na gut, die nächste Hürde war also geschafft. Wir fuhren von Johannesburg 320 km über Pretoria nach Polokwane und legten dann nochmal rund 150 km drauf weil wir partout nicht unsere Lodge
finden konnten. Dazu muss man sagen, dass die Beschilderungen in Südafrika ein wenig gewöhnungsbedürftig sind, und einmal in den Städten um’s Eck gebogen, ist man plötzlich im Nirvana, oder auf irgend einer Autobahn wo man nicht umdrehen kann :)

Mittlerweile stockdunkel, hatten wir nach 2 Telefonaten (freu mich schon auf die Telefonrechnung) gegen 19:30 Uhr und 2 unterschiedlichen Wegbeschreibungen doch noch noch die Protea Ranch gefunden, dort ein vorzügliches Abendessen genossen und sind anschließend in den gemütlichen Betten unseres Chalets sofort in einen tiefen Schlaf gefallen.

Am nächsten Morgen hatte ich mich dann pünktlich um 06:44 Uhr an der Rezeption eingefunden wo ich mit 2 Amerikanern zu den 3 Löwen chauffiert wurde, mit denen wir im Anschluss ungefähr eine Stunde lang spazieren gehen durften. Während uns einiges über die 3 imposanten Großkatzen erzählt wurde, konnten wir abwechselnd beben ihnen hergehen und für Fotos posieren. Eigentlich verhalten sie sich wie unsere Hauskatzen, sehr aufmerksam und verspielt, aber doch ein wenig größer und sie sind nicht so anschmiegsam :)

Wieder zurück im Hotel war auch Harald bereits munter, und so setzten wir unsere Reise nach dem Frühstück bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad Richtung Graskop fort.

Es mag auch erwähnt werden das uns bisher alle Einheimischen sehr freundlich gesinnt sind, ein sehr höfliches und hilfsbereites Völkchen lebt hier. Wollte ein Polizist bei einer Verkehrskontrolle anfangs noch alle Papiere sehen, war dies sofort vergessen als er merkte das wir Touristen sind und half uns mit Wegbeschreibungen weiter.

Mittlerweile funktioniert auch das Straßenatlas und Straßenschilder lesen ganz gut, heute hatten wir uns kein einziges Mal verfahren :)

Die Route die wir entlang fuhren war die ersten 100 km doch sehr erschütternd, ein nicht mehr enden wollendes Township lag links und rechts von uns, wo die Menschen teilweise in Blechhütten leben. Obwohl uns doch ein wenig mulmig zumute war, mussten wir aufgrund äußerst dringender menschlicher Bedürfnisse hier an einer Tankstelle halten, doch obwohl in den Reiseführen steht das man es tunlichst vermeiden soll in Townships anzuhalten, waren die Leute entgegen allen Gerüchten sehr freundlich zu uns.

Generell laufen hier ständig Leute am Straßenrand, wollen etwas verkaufen oder stehen einfach nur herum, mitten im Nirvana steht eine Schule und die Schüler versuchen per Autostop wieder nach Hause zu kommen. Unvorstellbare Lebensumstände …

Nach einer Weile änderte sich dann das Landschaftsbild von den dicht besiedelten Townships zu unendlicher Weite inmitten der Drakensberge. Wunderschön die Serpentinen die man hier entlang fährt, und plötzlich waren wir wieder allein auf der Straße. In Graskop angekommen, wälzten wir abermals den Reiseführer auf der Suche nach Unterkunftsvorschlägen und fanden so „Zur Alten Mine„, ein paar sehr nette und gemütliche Blockhütten betrieben von einem jungen deutschen Paar inmitten der Berge. Mittlerweile hatte es wieder auf 12 Grad abgekühlt. Abends fuhren wir nochmals nach Graskop um dort ein hervorragendes (eine Mischung aus portugiesisch und der Küche aus Mosambik) und trotz der großen Portionen sehr preisgünstiges Abendessen zu genießen.

Beim Frühstück erklärten uns unsere netten Gastgeber Walli und Rainer wie wir am besten zu unserer Lodge im Krüger Nationalpark gelangen und welche Aussichtspunkte entlang der Panorama Route rund um den Blyde River Canyon sehenswert sind. Regnete und stürmte es in der Früh noch, setzten wir die Reise bei strahlendem Sonnenschein fort und besichtigten entlang der R534 die schöne Felsformation „The Pinnacle“, den Aussichtspunkt „God’s Window“ wo wir ein Stück durch einen Regenwald wanderten um anschließend einen traumhaft schönen Ausblick weit ins Lowveld bis in den Krüger Nationalpark zu erhalten.

Anschließend statteten wir noch den „Berlin Falls“ , wo sich das Wasser 45 m in einen Felsenpool stürzt und den „Bourke’s Luck Potholes“ eine Besuch ab. Die Potholes sind tiefe Auswaschungen im Gestein am Zusammenfluss des Blyde Rivers mit dem Treur River. Sehr beeindruckend, sie entstanden vor Jahrmillionen durch Wassererosion bzw Sand und Steine, die durch das Wasser gewirbelt wurden.

Entlang der Panorama Route zu fahren erweckt nicht den Eindruck man würde sich in Afrika befinden, eher als durchfahre man einen Nordamerikanischen Nationalpark. Nichtsdestotrotz ist diese Route inmitten des Blyde River Canyons mit ihrer unendlichen Weite und kaum Verkehr wunderschön und imposant und sei jedem empfohlen der mal nach Südafrika reist.

Auch das links fahren funktioniert mittlerweile nach bisher 1000 gefahrenen Kilometern perfekt, hatten wir doch anfangs öfter die Scheibenwischer anstatt des Blinkers betätigt ;)

Kurz nochmal umgerechnet 75 Euro Strafe bezahlt weil wir an einem Stopschild erst NACH der markierten Linie gehalten haben, fuhren wir auf Anraten von Rainer weiter nach Hoedspruit zum Flughafen um nochmal Hertz einen Besuch abzustatten, die vergessen hatten uns eine Fahrerlaubnis für Swaziland auszustellen. Zum Glück war hier ein engagierter Mitarbeiter vor Ort der sich die Erlaubnis faxen ließ sodass wir nicht lange warten mussten.

Zeit ist hier ein kostbares Gut wie wir festgestellt hatten, sobald man 1 Stunde verliert wird’s stressig.

Anschließend legten wir noch die restlichen 35 km zu unserem Private Game Reserve nahe dem Krüger Nationalpark zur Pondoro Game Lodge zurück, wo wir uns nun die nächsten 2 Tage verwöhnen lassen und bei mehreren Safari-Fahrten die „Big Five“ in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können. Die erste Ausfahrt beginnt bereits jetzt um 16 Uhr *freu* ;)

Liebe Grüße nach Hause!

Karin & Harald

Kategorien Südafrika

Über

Hallo, ich bin Karin, ein Kind der Achtziger, leidenschaftliche Teilzeitweltenbummlerin & Hobbyfotografin, und wohne da, wo eigentlich andere Urlaub machen, im schönen Wien :) Trotz der Liebe zu meiner Heimatstadt zieht es mich immer wieder in die Ferne.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme zu, dass Name und Email-Adresse gespeichert werden. Siehe Datenschutzhinweise.