Die ersten drei Tage im Big Apple

Obwohl wir um knapp 50 Minuten verspätet starteten (eine Maschine aus Montenegro hatte Verspätung und einige deren Fluggäste wollten auch mit nach NY) landeten wir trotzdem nach 9 Stunden pünktlich am 21.12.2009 um 15:10 Ortszeit in NY.

Froh, endlich das eiskalte Flugzeug zu verlassen (mit Klima-Anlagen kann ich mich einfach nicht anfreunden) ging die darauf folgende Einreisekontrolle (Fingerabdrücke , Foto, warum-und-wie-lange-bleiben-sie-in-den-USA-Interview, …) zum Glück verhältnismäßig rasch über die Bühne so dass wir gegen 16:30 im Taxi Richtung Manhattan saßen.

Da gerade Rush Hour war bekamen wir gleich mal einen ersten Eindruck von dem zähflüssigen Verkehr der zu dieser Uhrzeit herrscht.

Von den waghalsigen Überholmanövern des Taxifahrers im Minutentakt versuchte ich mich mit dem im Taxi-Fond angebrachten Touch-Screen, welcher Werbung von Restaurants und Sehenswürdigkeiten sowie aktuelle Informationen über Fahrtroute, Nachrichten, Wetter und Verkehr bot, abzulenken, das mulmige Gefühl wurde jedoch augenblicklich von einem „WOW-Effekt“ abgelöst (dem in den nächsten Tagen noch weitere folgten), als ich die Skyline von Manhattan erblickte und bei der anschließenden Fahrt durch Manhattan realisierte wie „groß“ hier alles tatsächlich ist.

Gegen 17:45 erreichten wir dann unsere Hotel (Empire Hotel NY) und gönnten uns noch ein Abendessen im hoteleigenen Restaurant “Ed’s Chowder House” – Muschelsuppe und gebratenen Lachs mit Spinat für Harald sowie gebratenen Lachs mit Kren-Kartoffelpürree für mich – bevor wir endgültig ins Bett fielen und bis Dienstag 08:00 Uhr durchschliefen ;-)

Dienstag starteten wir den Tag mit einem Spaziergang zum Times-Square, wo wir gleich mal folgendes lernten: eine rote Fußgänger-Ampel in New York hat nicht dieselbe Bedeutung wie in Österreich.

Ist die Ampel rot und
a) es sind keine Autos in Sicht, dann einfach über die Straße gehen.
b) es sind Autos in Sicht, dann einfach über die Straße laufen

Bloß nicht stehen bleiben, sonst wird man womöglich von Fußgängern überrannt ;-)

Tja, da standen wir nun – staunend – dort wo sich 7th Avenue und Broadway treffen, am berühmten Times Square, und wussten nicht wo wir zuerst hinschauen sollten: gigantische, überdimensional große (teilweise 10 Stockwerke hohe) Reklame- und Werbeflächen säumen den Platz (oder eigentlich Kreuzung), Videoleinwände zeigen aktuelle Nachrichten und Börsenkurse, überall blinkt es, Lichter gehen an und aus, Animationen laufen hier und dort, es ist laut, hektisch, schnell, bunt, schrill, …

NYBO_0033Nachdem wir die Szenerie lange genug auf uns wirken ließen, spazierten wir weiter westlich in das wesentlich ruhigere Viertel Hells Kitchen und besuchten zwecks Mittagessen das Restaurant Pigalle, bevor um 12:30 das Schiff der Circle Line Cruise zu einer 3-stündigen Manhattan-Rundfahrt ablegte. Die Halbinsel-Umrundung mit Midtown und Lower Manhattan (Financial Disctrict) war recht interessant, während die weiteren 1 ½ Stunden eher langweilig waren da man nichts anderes außer Apartement-Komplexe sowohl in Harlem als auch in Brooklyn, Queens und der Bronx zu Gesicht bekam.

NYBO_0073NYBO_0082Nach der Schifferl-Fahrt spazierten wir wieder zurück nach Midtown zum Rockefeller Center, wo wir ein bißchen dem Treiben am dortigen Eislaufplatz zusahen (wir wurden Zeugen eines Heiratsantrages mitten auf dem Eis ;-) ) und anschließend mit dem Aufzug zum “Top of the Rock” in den 70. Stock fuhren um mit weiteren – überraschend wenigen – Besuchern den Ausblick auf das nächtliche Manhattan zu genießen.

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Heute begann der Tag um 10:00 mit einer U-Bahn-Fahrt in den Financial District. Für so eine Weltmetropole wie NYC sind die U-Bahnstationen eine Zumutung (eventuell denkmalgeschützt? ;-) ), grad das einem nicht der Schimmel auf den Kopf fällt … aber die U-Bahn-Fahrt selbst verlief ohne Probleme relativ rasch.

Wir statteten dem Ground Zero (ehem. World Trade Center Gelände wo bereits wieder fleißig gebaut wird) einen Besuch ab. Ein bedrückendes Gefühl überkommt einen, wenn man hier steht und plötzlich die schrecklichen Bilder vom 11. September 2001 vor Augen hat, die man damals bestürzt vor dem Fernseher verfolgte.

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Anschließend ging’s weiter in den Battery Park welcher direkt am Wasser liegt, mit Blick auf die Freiheitsstatue und Ellis Island (ehem. Einreisebehörde – und äußerst zutraulichen Eichhörnchen ;-)

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In der Parkanlage selbst befinden sich viele Denkmäler, darunter auch das 9/11-Mahnmal “The Sphere” sowie das East Coast War Memorial.

Das East Coast War Memorial wurde 1963 zum Andenken an Soldaten, die während des 2. Weltkrieges im Atlantik ums Leben gekommen sind, errichtet. 4.601 Namen sind auf beiden Seiten der acht knapp 5 m hohen Granit-Tafeln eingraviert.

The Sphere, eine aus 52 Bronze-Segmenten bestehende Skulptur des deutschen Bildhauers Fritz Koenig wurde 1971 in Bremen fertiggestellt und krönte ursprünglich die Brunnenanlage im Zentrum des Austin Tobin Plaza zwischen den beiden Türmen des World Trade Centers.

Durch die Anschläge vom 11. September 2001 wurde die Skulptur stark beschädigt, blieb jedoch als Ganzes erhalten. Sechs Monate nach den Anschlägen, am 11. März 2002, wurde sie im Battery Park als Mahnmal aufgestellt.

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Nach einem Spaziergang durch den mit 2.864 Kränzen geschmückten Park, welche im Zuge des National Wreath-Laying Day am 12. Dezember 2009 in Gedenken an die Opfer des 11. September 2001 hier niedergelegt wurden, setzten wir unseren Rundgang entlang der Wall Street fort.

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Fasziniert von dem riesigen Weihnachtsbaum vor der Börse hätte ich beinahe das zweite historische Gebäude in dem Bezirk übersehen, die Trinity Church . 1846 erbaut, war die Kirche damals mit ihren 84 Metern das höchste Gebäude New Yorks. Heute kaum vorstellbar, wenn man die zwischen Wolkenkratzern eingekeilte Kirche sieht. NYBO_0181

Frisch gestärkt spazierten wir weiter zum South Street Seaport, shoppten dort bei Abercrombie und Guess und fuhren anschließend mit der U-Bahn zurück nach Midtown Manhattan, um rechtzeitig gegen 15:00 am Empire State Building zu sein.NYBO_0183

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Unglaublich welche Prozedur man hier über sich ergehen lassen muss nur um auf die Aussichtsplattform im 86. Stock zu gelangen. Mehrere hundert Leute angestellt die das selbe Ziel haben, zum Glück hatten wir die Tickets bereits vor unserer Abreise online gekauft so dass uns zumindest das Anstehen beim Ticket-Schalter erspart blieb.

Weiter geht’s zur Sicherheitskontrolle > schlimmer als am Flughafen ;-) Mir wurde mein kleines Reise-Stativ abgenommen (offensichtlich könnte ich damit jemandem ein Auge ausstechen oder ähnliches ;-), dann geht’s mit dem Aufzug weiter in den 80. Stock, von dort führt ein weiterer Aufzug zur Aussichtsterrasse – Wartezeit 30 Minuten.

Die Alternative: die 6 fehlenden Stockwerke über eine Treppe zu erklimmen > gesagt, getan … der traumhafte Ausblick und der wunderschöne Sonnenuntergang entschädigten allerdings die vorangegangen Strapazen.

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Am Heimweg statten wir den Autovermietungsstationen Avis und Hertz einen Besuch ab – leider erfolglos, wir hätten uns gerne für den 25.12. Ein Auto gemietet um auch die anderen Bezirke New York’s wie Brooklyn, Queens, die Bronx, Staten Island, usw. kennenzulernen., allerdings wären bereits alle Autos gebucht.

Aber noch geben wir nicht auf, an der Hotelrezeption wurde uns gesagt das wir us morgen ab 08:00 an den Concierge wenden sollen, er wäre der “perfect man” dafür … mal sehen ob er uns weiter helfen kann.

Am Weg stach uns ein Plakat ins Auge welches ein Mariah Carey Konzert an Silvester im Madison Square Garden ankündigte, mal sehen ob wir dafür noch Tickets bekommen.

Morgen steht mal eine ausgiebige Shopping-Tour an der Fifth Avenue am Programm bevor wir uns ab 20:00 das Weihnachtsessen im L’Absinthe schmecken lassen werden.

Fotos folgen demnächst …

Euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest!!!

Gruß & Kuss,
Karin & Harald

Kategorien USA

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Hallo, ich bin Karin, ein Kind der Achtziger, leidenschaftliche Teilzeitweltenbummlerin & Hobbyfotografin, und wohne da, wo eigentlich andere Urlaub machen, im schönen Wien :) Trotz der Liebe zu meiner Heimatstadt zieht es mich immer wieder in die Ferne.

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